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Bei ihrer Vorstellung bezeichnete sie die Klimakrise als „Ergebnis kapitalistischer Misswirtschaft und Ausbeutung“ und als größte Gerechtigkeitskrise der Welt.

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Rackete: Ich bin grundsätzlich für mehr Demokratie und nicht gegen den Parlamentarismus – im Gegenteil. Ich glaube allerdings, dass unser System an vielen Stellen verbessert werden muss. Der Einfluss von Lobbyismus ist zu stark. Eine normale Person kann nicht so viel erreichen wie etwa ein Porsche-Manager, der beim Finanzminister persönlich anruft. Das ist nicht demokratisch. Ich halte es auch für falsch, dass viele Menschen, die schon lange in Deutschland leben, kein Wahlrecht haben.

SPIEGEL: Die Linke kämpft derzeit um ihr Überleben. Warum hängen Sie sich als Parteilose ausgerechnet an diese Partei?

Rackete: Mir ist es sehr wichtig, dass die Linke die soziale Gerechtigkeit nach vorne stellt. Das gilt auch für das Thema Umwelt. Die Klimakrise ist nicht vom Himmel gefallen, sondern das Resultat von ungleichen Machtverhältnissen. Auch ist es eine essenzielle soziale Frage, wer für klimagerechte Politik zahlt. Es müssen klar die Verursacher der Krise sein, etwa die Konzerne mit fossilen Produkten. Eine starke linke Partei mit einer antikapitalistischen Perspektive ist deswegen unglaublich wichtig. Die SPD könnte diese Rolle übernehmen, doch sie scheitert daran immer wieder.

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