Wofür wir hier eigentlich kämpfen

Artem Sachuk, Vizepräsident der ukrainische Schachföderation, taz:

„Wenn wir alles, was mit Kultur und alltäglichem Leben zu tun hat, hintenanstellen, dann droht in Vergessenheit zu geraten, wofür wir hier eigentlich kämpfen.“

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Glaubwürdigkeit

Michael Thumann, Die Zeit:

Niemals im Kalten Krieg hat der Westen die Grenzen dichtgemacht für verfolgte Sowjet­bürgerinnen und -bürger. Auch nicht für Esten, Litauerinnen oder Ukrainer. Die Bundesrepublik Deutschland gab sich ein großzügiges Asylrecht, weil die Naziverbrechen noch frisch waren und weil östlich der Elbe ein totalitäres sozialistisches System Millionen von Menschen quälte, brach und in Lager steckte. Die DDR baute eine Mauer, und die Sowjetunion verbarrikadierte ihre Grenzen. Sie schossen auf jeden, der gehen wollte. Der freie Westen aber blieb stets offen für verfolgte Menschen. Das ist unsere Glaubwürdigkeit, die es auch heute zu verteidigen gilt.

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Wolfgang Pauli lives

Sam Husseini:

In a remarkably unhinged analysis, NPR host Terry Gross and New York Times Magazine writer Robert Draper claimed that Russia is a communist country — as they went on about how detached from reality rightwing Republicans are.

Ω Ω Ω

After I and others tweeted about this, NPR posted this correction:

POST-BROADCAST CORRECTION: In the audio version of this story, Terry Gross incorrectly states that Russia is a communist country, when she meant to say that Putin was the head of the KGB during the communist era.

Which almost makes it worse.

Hey, do you remember Pershing Summer? Remember the Reagan Administration, Grenada, El Salvador? I know I do. I also remember The Call and Modern Romans. Back there in 1983 I think Michael Been nailed it. Garth Hudson of The Band on keyboards. You know he remembered Nixon and Vietnam.

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Die DDR war – aus russischer Sicht – ein vorbildliches Lager: deutsche Wertarbeit. Und aus unserer Ost-Berliner Innenperspektive galt im sozialistischen Weltlager die polnische Baracke, also unser Bruderland Polen, als die rebellischste, die ungarische als die lustigste und die ČSSR als die gemütlichste Baracke. Unsre DDR-Baracke aber hatte einen miesen Ruf als die sauberste und ordentlichste. Ulbrichts Fürstentum DDR galt als realsozialistischer Mustergarten, in dem jedes Radieschen nummeriert an seinem Platz stand.

—Wolf Biermann, »Warte nicht auf bessre Zeiten!«, (Berlin: Ullstein Buchverlage GmbH, 2016), 198.

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Testament of Bucha

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Political action in the United States of 2022

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My terror of forgetting is greater than my terror of having too much to remember.

—Yosef H. Yerushalmi, Holocaust survivor, in The Graves: Srebrenica and Vukovar, (Berlin: Scalo, 1998), frontispiece.

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Der Gerechtigkeitssinn

Gert Möbius:

Ein paar Lehrlinge waren die einzigen, die gemerkt haben, dass da Ordnung reinkommen muss. Das hieß für die: Arbeiten gehen, in die Schule gehen. Andere haben gesagt: Nee, wir wollen Revolution machen. Aber wir wollten, dass das Haus sich selber erhalten kann, und wenn man arbeitet, kriegt man Geld und als Schüler und Student auch. Da bildete sich eine Lehrlings­schicht heraus, Leute aus dem Proletariat, die realistischer drauf waren, die dann später auch beim KBW waren, dem Kommunistischen Bund Westdeutschland. Das passte den Leuten von unserer Theatergruppe „Roten Steine“ nicht, die sind dann fast alle zu uns ans T-Ufer gezogen. Die wollten nicht mehr in dem reaktionären Rauch-Haus wohnen.

Berliner Zeitung:

Mit wem hat sich Rio Reiser denn besser verstanden, mit den Lehrlingen oder mit den Studenten?

Nur mit den Lehrlingen. Mit Studenten wollte er gar nichts zu tun haben, das war nicht seine Welt. Die haben ihm zu viel theoretisiert.

Was hat ihn inspiriert?

Er war ein sehr engagierter Christ, hat jeden Tag die Bibel gelesen. Die kannte er fast auswendig. Und er war Karl-May-Fan. Er hatte alle Bände.

Was hat ihn an Karl May fasziniert?

Der Gerechtigkeitssinn. Man kann jemanden in den Fuß schießen, aber nicht ins Herz. Dass er Christ ist, hat er aber nicht jedem auf die Nase gebunden. Die Scherben konnten damit nichts anfangen. Lanrue kam aus Frankreich und war katholisch. Und Kai Sichtermann kam aus Norddeutschland, der Vater war Bankdirektor. Die haben sich für sein Christentum nicht interessiert.

Und für die linke Studentenbewegung war Religion Opium fürs Volk.

Opium des Volkes. Das ist ein Unterschied. Aber das Christentum war Rios Welt, auch an seinen Texten merkt man seine humanistische Grund­haltung. Das kam von unseren Eltern, die waren im Dritten Reich keine Nazis, sondern Mitglieder der Bekennenden Kirche. Wie Niemöller und Bonhoeffer.

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