Bei Rainer hatte es gereicht, dass er als 14-Jähriger nicht zur Jugendweihe gegangen war und mit 15 Jahren das Abzeichen der unabhängigen Friedensbewegung Schwerter zu Pflugscharen an der Jacke trug. Er hatte es obendrein gewagt, das Abzeichen in der Schule zu verteilen, und das auch noch bei einer Aussprache mit dem Direktor und fünf für die Schule zuständigen Parteigenossen verteidigt. Das stempelte ihn in ihren Augen zum Staatsfeind ohne Zukunft in ihrem System ab.

—Peter Wensierski, »Die Unheimliche Leichtigkeit der Revolution«, (München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2017), 56.

Ich sage den Linken immer: Wenn ihr das Bündnis mit der Mitte nicht als natürliches Bündnis begreift, dann bleibt die Kritik an Konzernen nur Gequatsche, mehr nicht. Das ist dann bloß Gesinnungstrommelei, die unserem Gemüt zwar guttut, aber nichts ändert.

—Gregor Gysi, »Auf eine Currywurst mit Gregor Gysi«, (Berlin: Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, 2023), 28.

Newsweek:

Dunja Ramadan, :

Der Krieg in Gaza hat eine Zerstörungskraft angenommen, die man sich in Deutschland nicht vorstellen kann – und offenbar auch nicht will. Betlehem lag an diesem Weihnachtsfest weiter entfernt von Berlin als jemals zuvor.

Auch nach mehr als 80 Tagen Krieg klingt es hierzulande nach: Augen zu und durch, die Hamas muss halt weg. Die Zivilbevölkerung, nichts als Schutzschilde. Im Ernst? Ist das die Debattenkultur, auf die man so stolz ist?

So much of this stuff is siloed. It is produced for, and consumed by, an audience of the like-minded. A minimal veneer which permits posturing that one is „educating the masses“ is sufficient — there needn’t be any substance.

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Ob die „Brandmauer“ gegen rechts also hält, wird die große Frage des politischen Jahres 2024 sein.